Bindung

Bindung zwischen Mutter und Kind geschieht schon vor der Geburt, in der pränatalen Zeit. Diese Bindung hört dann aber nicht abrupt auf, sondern wird auch in den nächsten Entwicklungsjahren zu anderen Menschen entwickelt. Zunächst aber bindet sich das Kind an eine Hauptperson, in den meisten Fällen an die Mutter. Sie kann das Baby am besten beruhigen und wird bei angstvollen oder schmerzhaften Erfahrungen vom Kind bevorzugt.

Das Baby hat symbiotische Bedürfnisse und braucht für eine

gesunde Bindung zur Mutter

Augenkontakt, Körperkontakt, ein gehört werden, Sicherheit, Wärme, Geborgenheit, Aufmerksamkeit, ein Lächeln der Mutter, Ruhe und Stille.

Dieser Hauptbindungsperson untergeordnet sind andere Bindungsbeziehungen, wie beispielsweise zum Vater.

 

Bindungsstörungen

Bindungsstörungen entstehen, wenn Babys schon im ersten Lebensjahr verschiedene Formen von Gewalt wie emotionale Vernachlässigung, Schläge, verbale Kränkungen, häufige abrupte Trennungen (vor 3 Jahren), sexuelle Übergriffe oder auch Gewalt zwischen den Eltern erfahren.

 

Weitergabe von Bindungserfahrungen

Selbst erfahrene Bindungsmuster werden in der Regel von Generation zu Generation weitergetragen. Das ist schön und richtig im Falle einer sicheren Bindung, problematisch aber bei anderen Arten von Bindung oder sogar Bindungsstörungen. Man kann seine eigenen Bindungsmuster „überschreiben“ und ein feinfühliges Eingehen auf die eigenen Kinder erlernen. Das bedeutet aber, dass man sich mit seiner eigenen Bindungsgeschichte intensiv auseinandersetzt. Bringt man traumatische Kindheitserfahrungen mit in die Mutter- und Vaterrolle, sollten diese frühzeitig, möglichst schon in der Schwangerschaft, durch professionelle Hilfe bewusst gemacht und verarbeitet werden

(Brisch, 2010)